Gedichte 20 Juni 2022
Die schwarze Fliege, frech und klein,
das blöde Luder auf meinem Bein,
ich hasse das Kitzeln, die Mordlust packt
mich.
Bevor Du es peilst, erschlage ich schnell
dich!
Nun fliegt sie lustig, vom Geruch betört,
in mein Glas Bier, ersäuft, unerhört!
Es stellt sich die Frage, ob menschengleich,
Fäkalien im Bier von der schwarzen Leich?
Dann krabbelt ein Vieh vor mir umeinand,
wenn ich geschwind, sie dachtelt an‘d
Wand.
Ein wenig betäubt, trudelt rechts und links,
warum bleibt sie nicht weg, mich nervt´s
und mir stinkts!
Zum Liebesspiel, vermehren als Gebot,
es ist ihr Ziel, egal welch Ort;
und wenn ich Sie seh‘, Fluchtinstinkt
reduziert,
Tod beim Schnackseln, schnell ist‘s
passiert.
Gedankenlesen kann sie scheint‘s gut,
die Fliege ist weg, bevor ich treff in meiner
Wut.
Sind es die Augen, facettengleich,
der Luftdruck, dass sie sich schleicht?
Dem schwarzen Luder, hochentwickelte
Natur,
komm ich auf die Schliche mit der Plätsche
Struktur.
Die Quote ist hoch, es rafft sie dahin,
so muss es sein, Ausrottung im Sinn.
Jedoch die Natur, die die Fliege einstuft
für die Ernähungskette, zu Tische sie ruft!
Aminosäuren, Lebensbaustein,
so sei es gegeben, so soll es sein.
Text und alle Rechte: Jürgen Eiden
Sprecherin: Corinna Rösel