Schlager-Welten.de | Startseite

Die Rolle Klopapier

Gedichte 20 Juni 2022




Datenschutzhinweis: Dieses Video wurde im erweiterten Datenschutzmodus von Youtube eingebunden, der das Setzen von Youtube-Cookies solange blockiert, bis ein aktiver Klick auf die Wiedergabe erfolgt. Mit Klick auf den Wiedergabe-Button erteilen Sie Ihre Einwilligung darin, dass Youtube auf dem von Ihnen verwendeten Endgerät Cookies setzt, die auch einer Analyse des Nutzungsverhaltens zu Marktforschungs- und Marketing-Zwecken dienen können. Näheres zur Cookie-Verwendung durch Youtube finden Sie in der Cookie-Policy von Google unter https://policies.google.com/technologies/types?hl=de. Weitere Informationen finden Sie auch in unserer Datenschutzerklärung.

Die Lange dorten, neben mir,
ein Achterpacken Klopapier,
im Supermarkt steh'n wir zusammen,
bis wir dann zum Zahlen kamen.

So schön sie lag, die Tasche voll,
achte, ne Oktav in Moll,
vier und vier, wie in Mathekunden,
vom Quadrat dann hin zum Runden.

Ne Rolle, Kreis und auch gleich Fülle,
früher Baum, heut für die Gülle,
alsdann liegend, wie auch immer,
bis hierhin hatte der Baum keinen Schimmer.

Weiß gebleicht, in üppiger Pracht,
in Tüte, Folie reingemacht,
noch fein und sauber anzusehen,
hör' ich sie jetzt schon deutlich fleh'n.

Die Tasche nun wird eingebracht,
dafür ist das Regal gedacht.
Aufgerissen, weil nicht perforiert,
vier rollen zum Boden, schon passiert.

Nun flux, die letzte weg,
auf den Halter, rechtes Eck,
nebem dem Klo, meist schlecht zu greifen,
Bandscheibenvorfall beim Abreißen.

Ob abgezwackt oder nass gelaufen,
muss dies Papier nun alles saufen.
Egal die Farbe, rot, braun, gelb,
spektral nun ohne Sonne zählt.

Zusammenknüllen, trocken dran,
von oben oder unten ran,
reibt es das Braune hoch, mal runter,
von wegen, es wird jetzt gleich bunter.

Für hoch von unten aus dem Darm
verrenk ich mir schon mal den Arm,
ein bisschen dunkel was daneben,
am Daumennagel tuts jetzt kleben.

Von der Rosette dann nach unten
manch Mimpel und auch Knulliwumpen
in Haarespracht dann hängenbleibt,
beim Gehen es auch schon mal reibt.

Ein And‘rer dann, der macht es nass,
vielleicht weil es dann noch mehr Spaß
oder gar der Hygiene dient.
Ob der nicht besser Feuchte nimmt?

Dann die Frau die sich entwässert,
die Tröpfchen dann entnässert -
wie dieses ist, ich weiß es nicht,
ist die Tür ja meistens dicht.

Zum Geize dient‘s dem Geizigen,
zur Nase führen's die Fleißigen,
da diese läuft und tröpfelt munter,
und Tropfen laufen schon mal runter.

„Das längste Taschentuch der Welt“
hat man mir mal erzählt,
nicht immer praktisch, wenn so voll,
dass es durch Lücken fingerwärts quoll.

So ist das Leiden dieser Rolle,
vom Wald bis in das volle
Klo, das bis zum Rand beschissen,
was alle sehen, will niemand wissen.

Mit Wasser dann zu schnellen Runden,
durchs 100ter den Weg gefunden,
ins städtische Kanalsystem -
im Dunklen mag es weitergehen.

Zum Öffnen der Kanäle,
Kläranlage, Becken, Pfähle,
hier wird ́s dem Papier genommen,
was es zu Anfang hat bekommen.

Fest und rund war es gewesen,
nun fehlt ihm dieses eig‘ne Wesen.
Batzig, siffig, zerfleddert, nun
muss es die Biologie dann tun,

dass dieser Kreislauf endlich schließt,
als Dung oder Regen sich ergießt.
Es stimmt mich jetzt doch ziemlich froh,
der Kreis schließt sich nicht an meinem Po.

Text und alle Rechte: Jürgen Eiden
Sprecherin: Corinna Rösel



















website by brainsquad | powered by couchcms
Impressum | Datenschutz